5 gute Gründe für Bloggerrelations

 

In diesem Blogpost geht es um die Frage, warum eine DMO mit Blogger*innen zusammenarbeiten sollte. Autor ist Björn Reckewell, Abteilungsleiter Tourismus und Einzelhandelsentwicklung aus der Lessingstadt Wolfenbüttel in Niedersachsen. Die Stadt hat rd. 53.000 Einwohner, 160.000 Übernachtungen und 1,2 Mio. Tagesgäste. Insbesondere dem Marketing in den digitalen Medien wird seitens der Tourismusakteure vor Ort ein hoher Stellenwert eingeräumt. Warum Wolfenbüttel sehr aktiv Bloggerrelations betreibt, darüber soll dieser Blogpost informieren.

1. Die Reisepresse ist tot, es lebe der Reiseblog

2. Content ist King – aber welcher Gast glaubt schon den lokal
Verantwortlichen?

3. Blogger*innen nehme die Sicht des Gastes ein, wenn man sie
lässt

4. Warum nicht gleich auch Mystery-Checks?

5. Trefft tolle Menschen und lernt dazu, z. B. auf Barcamps

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1. Die Reisepresse ist tot, es lebe der Reiseblog

Gleich die erste These klingt wie ein Donnerhall und fordert zum Widerspruch. Nein, liebe Journalisten, es geht in der Überschrift natürlich nicht um schwarz oder weiß bzw. stimmt diese nicht 100%ig. Eine Überschrift soll in den Text locken. Das wisst ihr ja. Aber sind wir mal ehrlich, wie viele „echte“ Reisejournalisten gibt es noch in Deutschland; wie viele Verlage und Zeitungen/Magazine „leisten“ sich noch ein fachlich qualifiziertes Ressort mit „professionellen Urlaubern“, die darüber für ihre Leser*innen schreiben? Und das am besten unabhängig von der jeweiligen Destination bzw. dem besuchten Hotel, mit herausragenden Fotos und dicht an dem, was die eigene Leserschaft auch schätzt? Ich wage mal ins Blaue zu schießen und behaupte: ganz wenige. Und wie viele von denen interessieren sich beispielweise für eine Destination wie Wolfenbüttel?

Genau!

Wollten wir darauf warten, würden wir ungeküsst alt und grau werden. Also haben wir in den vergangenen Jahren mit entsprechenden Pressediensten wie den Deutschen Journalisten Diensten (djd) zusammengearbeitet und machen das auch künftig. Der djd macht einen ausgezeichneten Job und hilft gerade Hidden Champions wie unserer Stadt, Wahrnehmung in der Presse zu bekommen. Und dies vor allem dort, wo es kein Reise-Ressort mit eigenem Personal mehr gibt und die zuständigen Redaktionen dankbar für gute Fotos und journalistisch sauber geschriebene Texte sind.

Wir DMOs sind aber in den letzten Jahren auch immer professioneller geworden. Es geht uns gar nicht nur darum, Öffentlichkeitsarbeit zu machen und uns dann zu freuen, wenn wir eine gute Quote als Auflage erzielen. Wir haben uns durch Markenprozesse gearbeitet, Zielgruppen analysiert, Personas beschrieben und uns auf der Limbic Map verortet.

Lessingstadt Wolfenbüttel

Erklärvideo zur Marke „Lessingstadt Wolfenbüttel

Alles das und noch viel mehr führt dazu, dass wir (meinen) unseren Gast recht gut zu kennen und zu wissen, was sie bzw. er gern mag und von uns erwartet. Und da betreten die vielfältigen und vielzähligen Reiseblogs die Szenefläche und bieten sich als Kooperationspartner an. Denn so unterschiedliche die Reisegebiete und die Gästeinteressen sind, so unterschiedlich sind auch die Blogger*innen, die auf ihren Blogs darüber erzählen.

2. Content ist King – aber welcher Gast glaubt schon den lokal Verantwortlichen?

Spätestens seit dem ersten SEO-Workshop vor einigen Jahren tragen all‘ diejenigen von uns, die eine Webseite betreiben den Satz „Content is king“ wie ein Mantra vor sich her. Besonders Gewitzte unter uns Marketingleuten ergänzen das noch um die Fortsetzung „… but context is god“. Wenn man diese Formulierungen nun mit der tagtäglichen Anforderung nach der Aktualität der Webseite paart, kommt dabei eine Menge Arbeit heraus. Denn wenn wir ehrlich sind verändert sich die DMO mit allen ihren Angeboten und Anbietern zumeist nicht so rasend schnell, als dass ständig neuer Content hinzukommt, über den es sich vortrefflich schreiben lässt. Und dann entsteht ja ab und an auch noch das Problem mit der Glaubwürdigkeit. Wir Tourismusverantwortliche vor Ort sind doch per se in unsere Angebote verliebt und reden stets in den blumigsten Sprachen darüber. Ergo zieht der Gast immer erstmal ein paar Prozent ab von dem, was er so von uns liest.

Wie lösen wir also das Dilemma aus ständig neuem (oder anders erzähltem) Content? Ganz einfach: Wirarbeiten gern mit Blogger*innen zusammen, die diesen Job für uns machen. Dabei können wir auch noch bei der Auswahl darauf achten und Einfluss nehmen, welche Zielgruppe(n) die jeweiligen Blogs bedienen. Daraus entsteht für uns in den meisten Fällen genau das, was wir erzeugen wollen. Hervorragende Reiseblogger*innen erzählen ihren treuen Leser*innen eine schöne Geschichte über unsere Stadt und das Feedback bringt unsere Öffentlichkeitsarbeit einen guten Schritt weiter. Und weil die Blogbeiträge dank Google & Co. über die Zeit im Web immer wertvoller, weil besser im Ranking werden, ergibt sich ganz nebenbei noch eine gute Langzeitwirkung.

Link zu einer Blogparade über Wolfenbüttel

3. Blogger*innen nehme die Sicht des Gastes ein, wenn man sie lässt

Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind fehlt uns doch oftmals die Sicht durch die Brille des Gastes. Wer von uns hat denn schon mal im Hotel vor Ort oder in der Ferienwohnung übernachtet? Wer kann so anonym wie ein Gast essen gehen und die Kultur- und Freizeiteinrichtungen besuchen, um ein echtes Gästeerlebnis zu erfahren? In einer Mittelstadt wie Wolfenbüttel gelingt uns dies jedenfalls nur sehr begrenzt, kennen wir doch alle unsere Partner zum Teil schon sehr lange und sind vertraut im Umgang miteinander.

Hier helfen uns die Kooperationen mit den Blogger*innen erneut. Wichtig ist es dabei allerdings, die für die eigene Zielgruppe richtigen Blogs auszuwählen, damit am Ende auch alles stimmt. Wenn also die Blogger*innen die angepeilte Zielgruppe gut wiederspiegeln, erleben sie die Stadt und alle Angebote auch genauso und schreiben bzw. fotografieren eben auch genauso, wie es unsere Gäste selber gern lesen und sehen mögen. Klingt eigentlich ganz einfach, ist es auch.

Wichtig ist es in der Zusammenarbeit allerdings, den Blogger*innen den nötigen Freiraum dabei zu überlassen. Wir dürfen sie eben nicht quasi an die Hand nehmen und mit einem dicht getakteten Programm jede Sekunde betreuen. Denn dann erleben sie alles so, wie wir es gern hätten. Daher ist mein Plädoyer: Liebe DOMs, lasst ihnen Zeit und Raum und vertraut darauf, dass eure Leistungsanbieter einen guten Job machen. Ihr werdet am Ende mit tollen Einsichten über eure Destinationen belohnt, die ihr selber so vielleicht nie erzählt hättet. Und was passiert, wenn ein geplantes Erlebnis die Blogger*innen mal nicht abholt, begeistert und umhaut? Oder wenn die Performance des Leistungsanbieters nicht richtig gut war? Dann greift der nächste Punkt.

Vielweib

Link zur Gastblog 

4. Warum nicht gleich auch Mystery-Checks?

Wir erbitten von Anfang an recht offen von den Blogger*innen ein Feedback über das, was sie erlebt haben, das wie und das ganze Drumherum. Und natürlich stellen wir es den Blogger*innen frei, über nichts begeistert zu schreiben, was sie nicht begeistert hat. Da entstehen auch schon mal Sätze wie „… Schlossmuseum, das sich mir auf den ersten Blick nicht so recht erschließt. Vielleicht hätte ich doch an einer Führung teilnehmen sollen …“. Wir finde das ehrlich und mit einer Wertschätzung, die jedem Raum für die eigene Meinung lässt und der Blogger in diesem Fall musste sich nicht verbiegen und ein Museum loben, dass ihm tatsächlich nicht begeistert hat. Uns hilft es aber jedes Mal aufs Neue zu erfahren, was gut war und was noch Luft nach oben lässt. Dabei kann auch mal die Ausschilderung nicht gut genug sein, um den richtigen Platz direkt zu finden, ein Treffpunkt nicht korrekt verortet sein, und so weiter. Alles das sind Dinge die uns im Rahmen der Service-Design- Methodik helfen, das gesamte Gästeerlebnis im Blick zu behalten und – wo möglich – qualitativ nachzusteuern.

Wolfenbütel

 Auszug aus dem Blogbeitrag

5. Trefft tolle Menschen und lernt dazu, z. B. auf Barcamps

Blogs kann man natürlich im Web finden, Blogger*innen dann anmailen und so einen ersten Kontakt aufbauen. Wir wollen gern langfristige Kontakte aufbauen und folgen so schon seit längerem ganz verschiedenen Blogs und deren Macher*innen auf Facebook und Instagram sowie bei Twitter. Nicht immer steckt da gleich eine Kooperationsabsicht dahinter, aber oftmals entsteht diese über den regelmäßigen Kontakt. Mal wird hier etwas geliked, dann dort kommentiert und ganz langsam baut sich ein Kontakt auf, der ehrlich und auf Augenhöhe ist. Umso schöner ist es dann, wenn man sich endlich auch mal persönlich trifft. Das geht auf Messen wie der ITB (z. B. auch dort beim Blogger-Speed-Dating) aber ich persönlich mag vor allem Barcamps.

Link zum Erklär-Video „Barcamp“

Diese erfrischen Unkonferenzen ohne großes Programm und feste Themen lassen einfach viel mehr Raum für den thematischen Austausch und dabei auch für persönliche Begegnungen. Das Niedersachsencamp der Städtekooperationen ist dafür ein sehr gutes Beispiel und natürlich auch das Tourismuscamp von Tourismuszukunft.Ihr habt kein Barcamp in der Nähe? Dann veranstaltet doch einfach selber eines oder macht einen Instawalk/Photowalk oder ladet zu einer Blogger-WG ein. Dafür könnt ihr einfach eine Blogger*in ansprechen. Die allermeisten sind super vernetzt und helfen Euch bei der Organisation und Ansprache der anderen Blogs. Für uns in Wolfenbüttel entstehen dabei immer wieder tolle Kontakte zu interessanten Menschen, die wir, ganz nebenbei gesagt, auch menschlich nicht missen möchten.

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