Tourismus-Trends 2023: Was Tour- und Aktivitätsanbietende erwarten sollten

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Nach Jahren voller Ungewissheit geht es mit dem Reisegeschäft endlich wieder aufwärts! Nach Angaben von UNWTO könnten die internationalen Besuchendenzahlen in diesem Jahr 80-95 % des Volumens vor der Pandemie erreichen. Das bedeutet, dass sich alle Regionen der Welt endlich wieder erholen, auch Asien und der Pazifikraum, wo die Einschränkungen durch COVID länger andauerten als in den meisten anderen Regionen. Obwohl diese Zahlen äußerst vielversprechend aussehen, ist es wirklich wichtig, dass Touranbietende die Tourismus-Trends des Jahres 2023 verstehen, damit sie aus diesem Anstieg der Besucher:innen auch wirklich Nutzen ziehen können.

Dies ist besonders wichtig in einem Jahr, in dem eine möglicherweise noch nie dagewesene Inflation die Preise für Verbraucher:innen in die Höhe treibt, und in welchem die Fluggesellschaften und Hotels aufgrund der „Great Resignation“ weiterhin unterbesetzt sind. Um dir dabei zu helfen, einen Überblick zu bekommen und zu verstehen, was das für dein Unternehmen bedeutet, haben wir eine Liste der größten Tourismus-Trends zusammengestellt, die im Jahr 2023 erwartet werden, und wie sie sich auf dich als Reiseveranstalter:in auswirken könnten.

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Tourismus-Trends 2023: Die Auswirkungen vom preisorientierten Reisen

Eine der größten Einflüsse auf die Reisebranche in diesem Jahr ist die Wirtschaft. Es wird erwartet, dass die weltweiten Inflationsraten höher als gewohnt bleiben werden, und die Angst vor einer drohenden Wirtschaftskrise und höheren Lebenshaltungskosten beeinflusst bereits die Menschen in vielen Ländern Europas und Amerikas. Dies bedeutet, dass die meisten Kund:innen ihre Ausgaben einschränken, und preisorientiertes Reisen wird wahrscheinlich der wichtigste Trend im Jahr 2023 sein.

Obwohl die Auswirkungen der Inflation auf den Tourismus auf der Hand liegen, gibt es eine gute Nachricht: Verbraucher:innen suchen zwar nach Möglichkeiten, ihre Reisekosten zu senken, aber dies heißt nicht unbedingt, dass sie weniger Urlaub machen wollen. Laut dem Skyscanner-Bericht „Tourism Trends 2023“ planen rund 46 % der Tourist:innen, 2023 genauso viele Urlaube zu machen wie 2022, und rund ⅓ der befragten Personen möchten im nächsten Jahr sogar noch mehr Reisen unternehmen.

Dieser Trend deckt sich mit einer Umfrage, die wir kürzlich unter Reiseveranstaltenden durchgeführt haben, um zu erkunden, welche Hoffnungen und Befürchtungen sie für 2023 haben. Wir fanden heraus, dass 66 % der befragten Personen glauben, dass die Inflation eine spürbare, aber nicht verheerende Auswirkung auf ihr Geschäft haben wird, während 19 % glauben, dass sie schwerwiegende Auswirkungen haben wird. Glücklicherweise haben wir eine lange Liste von Vorschlägen zusammengestellt, die es Reiseveranstalter:innen ermöglichen, ihre Umsätze in der Rezession zu steigern und gleichzeitig die Kosten zu senken.

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Tourismus-Trends 2023: Änderungen in der Demografie der Reisenden

Im Jahr 2022 kam es zu einem Phänomen namens „Rache-Reisen“, bei denen Urlauber:innen die Reisen nachholten, die sie jahrelang nicht unternehmen konnten. Dies führte dazu, dass sämtliche Preise – von Flügen bis hin zu Hotels – in die Höhe schossen. Die Tourismus-Trends im Jahr 2023 deuten eher auf eine Verlagerung zu gut durchdachten Reisen hin, bei dem die Tourist:innen ihre Reisen aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachten. Dazu gehören Reisen außerhalb der Hauptsaison oder zu noch unbekannten Reisezielen, bewusste Auswahl der Unternehmen, die sie unterwegs unterstützen, und die Suche nach nachhaltigen Transportmöglichkeiten.

Digitale Nomaden und Remote-Arbeiter:innen, die während der COVID-Pandemie dazu beigetragen haben, die angeschlagene Tourismusbranche an Reisezielen auf der ganzen Welt zu unterstützen, werden weiterhin nach längerfristigen Unterbringungsmöglichkeiten verlangen. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird, da viele Menschen weiterhin die Vorteile der Remote-Arbeit genießen und Länder auf der ganzen Welt beginnen, Visa für digitale Nomaden anzubieten.

Unterdessen steigen auch die Zahlen von jungen, wohlhabenden Reisenden, die maximalen Komfort als einen Lifestyle ansehen und einzigartigen Erlebnissen nachjagen. Diese „Solo-Reisenden, die auf sich selbst konzentriert sind“ suchen Erlebnisse, bei denen Wellness und geistige Gesundheit im Mittelpunkt steht. Viele dieser Solo-Reisenden sind Frauen im Alter von über 55 Jahren, und ein großer Prozentsatz von ihnen entscheidet sich für eine Tour, wenn sie in Länder reisen, die sie alleine nicht besuchen möchten.

Vor allem aber ist das Reisen immer inklusiver geworden, mit einer wachsenden Zahl von Menschen, die sich als LGBTQ oder PoC bezeichnen. Leider besteht die Angst vor Diskriminierung immer noch. Eine Marketingkampagne, die sowohl marginalisierte Reisende als auch eine einladende Umgebung für alle enthält, ist der beste Weg, um diese Zielgruppen anzusprechen.

In all diesen demografischen Gruppen betrachten viele Menschen das Reisen nicht mehr als reinen Luxus, sondern als einen wesentlichen Bestandteil ihres Lebens. Diese Art von Tourist:innen unterscheidet sich deutlich von den traditionellen Touristengruppen in Bezug auf die Art und Weise, wie sie ihr Geld verwenden, wie viel Zeit sie an einem Reiseziel verbringen und welche Erwartungen sie an das Gesamterlebnis haben. Wenn du dir diese Märkte erschließen willst, musst du unbedingt Schritte unternehmen, um auf ihre besonderen Bedürfnisse einzugehen.

Ein Weg, dies umzusetzen, ist das Angebot einer „Buy now, pay later“-Zahlungsmethode (kurz BNPL: kaufe jetzt, bezahle später), die es den Gästen ermöglicht, ihre Einkäufe in gleichbleibenden Raten zu bezahlen. Derzeit gibt es weltweit 360 Millionen BNPL-Nutzende, und es wird erwartet, dass diese Zahl bis Ende 2027 auf 900 Millionen ansteigt. Diese Zahlungsmethode ist bei jüngeren Tourist:innen sehr beliebt und kann für Reiseunternehmen sehr vorteilhaft sein, da sie den Zugang zu hochpreisigen Produkten für eine breitere Bevölkerungsschicht erleichtert und sie dazu ermutigt, Reisen zu buchen, die sie sich sonst vielleicht nicht leisten könnten.

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Der Aufstieg neuer Reiseziele und der Wandel des Reisestils

Im Jahr 2023 suchen Reisende nach Reisezielen, an denen sie länger bleiben können und dabei weniger als in der Vergangenheit ausgeben müssen. Mit dem Wandel des Reisestils und der Suche nach Authentizität und Nachhaltigkeit zu einem günstigeren Preis wenden sich die Menschen zunehmend neuen Reisezielen zu.

Länder wie Georgien, die Türkei, Kolumbien, Bulgarien, El Salvador und Guatemala profitieren von der steigenden Anzahl der Reisenden, die auf den Preis achten. Gleichzeitig sind wirtschaftlich instabile Länder wie Argentinien und Brasilien plötzlich viel bezahlbarer geworden, was sie für Remote-Arbeiter:innen und digitale Nomaden attraktiv macht. Die Nachfrage nach „traditionellen“ westeuropäischen Reisezielen bleibt stark, wobei Länder wie Portugal, Ungarn und Kroatien an Beliebtheit gewinnen. Wie wir alle wissen, fällt diese Verschiebung mit dem gestiegenen Bewusstsein und der Nachfrage nach nachhaltigem Tourismus und Ökotourismus zusammen.

Tourismus-Trends 2023: Die Bedeutung von nachhaltigem Tourismus

Die Tourismusbranche hat zweifellos negative Auswirkungen sowohl auf die Umwelt als auch auf die Menschen vor Ort. Allerdings werden sich die Verbraucher:innen zunehmend der Auswirkungen ihrer Reiseentscheidungen bewusst. Für Reiseziele und Unternehmen wird es immer wichtiger, den Verbraucher:innen nachhaltige Reiseoptionen anzubieten, da sie sonst Gefahr laufen, diese potenziellen Besucher:innen an ihre Konkurrenz zu verlieren.

Laut UNWTO ist nachhaltiger Tourismus „ein Tourismus, der die gegenwärtigen und künftigen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen berücksichtigt und auf die Bedürfnisse der Besucher:innen, der Branche, der Umwelt und der Gastgebergemeinden eingeht“. In den letzten zehn Jahren hat sich Nachhaltigkeit von einem Schlagwort, das sowohl von Verbraucher:innen als auch von Anbieter:innen nur als Lippenbekenntnis verstanden wird, zu etwas entwickelt, das die Menschen aktiv suchen und die Unternehmen anbieten.

Nachhaltiger Tourismus ist zu einem wichtigen Bestandteil unserer Branche geworden, und Touranbietende sind an der Spitze dieser Bewegung. Eine nachhaltige Wirtschaftsweise trägt nicht nur dazu bei, die Umwelt zu schützen, in der du arbeitest und lebst, sondern kann auch aus geschäftlicher Sicht sinnvoll sein, denn „grün“ zu sein kann neue Kund:innen anlocken.

In einer aktuellen Umfrage von Expedia gaben 90 % der Verbraucher:innen an, dass sie im Urlaub nach nachhaltigen Angeboten suchen. Dies bedeutet, dass es eine beträchtliche Nachfrage nach nachhaltigen Reiseanbietern gibt. Darüber hinaus berichtet Euromonitor International, dass „73,8 % der Führungskräfte in der Reisebranche im Jahr 2022 ein verstärktes Interesse an Nachhaltigkeit bei ihren Kund:innen sehen“. Für die Touranbietenden selbst ist vielleicht noch interessanter, dass 57,3 % dieser Führungskräfte angaben, dass die Kund:innen oft bereit sind, mehr für eine Tour oder Aktivität zu bezahlen, von der sie glauben, dass sie nachhaltig organisiert ist. Außerdem neigen Menschen, die nachhaltig reisen wollen, auch dazu, Reiseziele abseits der üblichen Reiserouten zu besuchen, um ein möglichst authentisches und nachhaltiges Erlebnis zu haben, was für Unternehmen, die in neuen Reisezielen tätig sind, eine große Chance darstellen kann.

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Die Verbindung von Klimawandel und Tourismus

Überall auf der Welt wird der Massentourismus mit der Zerstörung der Umwelt, der Ausbeutung natürlicher Ressourcen und der Zunahme der Umweltverschmutzung in Verbindung gebracht. Da sich Tourist:innen immer mehr Gedanken über die Auswirkungen ihrer Reisen auf die natürliche Umwelt machen und auch über die Menschen, mit denen sie dabei interagieren, wird die Notwendigkeit für Reiseziele und Reiseunternehmen immer deutlicher, „grüne“ Maßnahmen zu ergreifen.

Viele Reiseziele haben sich dafür entschieden, verschiedene Arten von Steuern zu erheben, um die negativen Auswirkungen des Massentourismus auszugleichen, während Reiseunternehmen und Hotels nach Möglichkeiten suchen, die mit Übernachtungen und dem Verzehr von Lebensmitteln verbundenen Emissionen zu reduzieren. Reiseunternehmen können ganz einfach ihren Teil dazu beitragen, indem sie Direktflüge für die Reisenden buchen, wann immer möglich Überlandfahrten einplanen, langsame Reiseformen bewerben und neue Technologien einsetzen, um Abfall zu vermeiden.

Tourismus-Trends 2023: Technologie für eine bessere Reise benutzen

Du hast sicherlich schon davon gehört, wie Technologie in vielen Arten und Weisen die Reisebranche transformiert. Technologiefirmen wie Regiondo bieten Buchungssysteme an, die das Bewerben und Verwalten deiner Touren erleichtern und ChatGPT, ein KI-Sprachmodell, kann verwendet werden, um menschenähnliche Antworten auf Anfragen von Kund:innen zu generieren, die Erstellung von Inhalten für deine Website erleichtert. Darüber hinaus steigt die Nachfrage nach kurzfristigen Mietangeboten bei Geschäftsreisenden, digitalen Nomaden und Urlaubern weiter an, da neue Vertriebsplattformen auf den Markt kommen und Hotels weiterhin Technologien einführen, um mehr kontaktlose Dienstleistungen anzubieten.

All diese Veränderungen können dir neue Türen für die Vermarktung und den Verkauf deiner Touren und Aktivitäten öffnen, da Reisende in allen Reisephasen, einschließlich der Planung, Buchung und Teilnahme an ihrer Reise, immer mehr auf Technologie und Reise-Apps angewiesen sind. So kannst du deine Zielgruppen leichter erreichen, ohne viel in traditionelle Werbung investieren zu müssen, indem du deine Produkte einfach auf einer Vielzahl von Plattformen anbietest. Obwohl die Pflege mehrerer Apps und Webseiten zeitaufwändig sein kann, bietet Regiondo Softwarelösungen an, die bei der Verbindung mit führenden OTAs helfen und so Zeit und Geld sparen.

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Fazit

Die neuesten Veränderungen bei den demografischen Merkmalen der Tourist:innen und die Zunahme preisorientierter Reisen können sich anfühlen wie der Versuch, ein unüberwindliches Hindernis zu überwinden. In vielerlei Hinsicht sind diese Trends jedoch alle miteinander verbunden. Aus diesem Grund können selbst kleine Änderungen an deinem Produktangebot und deinen Preisen eine weitreichende Auswirkung auf dein Unternehmen insgesamt haben.

Wenn du zum Beispiel eine hochpreisige Tour anbietest, die sich auf nachhaltiges Reisen in einem neuen Zielgebiet konzentriert, kannst du Soloabenteurer:in erreichen, die nach umweltfreundlichen Erlebnissen suchen. Der Wettbewerb auf diesem Markt ist nicht nur viel geringer als an anderen Reisezielen, sondern deine Gewinnspannen sind wahrscheinlich auch höher. Wenn du nach solchen Gelegenheiten Ausschau hältst, kannst du dich von deiner Konkurrenz abheben und zufriedene Kund:innen zu weiteren Reisen animieren.

Und obwohl dies die neuesten Reisetrends waren, ist es unwahrscheinlich, dass der Schwerpunkt „nachhaltiges Reisen“ und neue Reiseziele in naher Zukunft verschwinden werden. Wenn du dich auf diese Aspekte konzentrierst, kannst du nicht nur jetzt mehr Kund:innen gewinnen, sondern auch ein starkes Geschäftsmodell für die Zukunft aufbauen. Ebenso wird es dir helfen, in eine bessere digitale Infrastruktur zu investieren, damit du auch in den kommenden Jahren mehr Buchungen bekommst, nicht nur im Jahr 2023. Falls du mehr über Regiondo, das führende Buchungssystem für Reiseveranstaltende und Aktivitätsanbietende, erfahren möchtest, kannst du gerne eine Demo mit einem unserer Berater:innen buchen.

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