Virtual Reality Sightseeing: Trotz Corona-Virus virtuell reisen

Es ist kein Geheimnis, dass der neuartige Corona-Virus und die Krankheit, die er auslöst – COVID-19 – für viele Destinationen und Reiseanbieter eine große Herausforderung darstellt. Laut dem World Tourism Travel Council sind bis zu 75 Millionen Jobs in der Freizeit-Branche gefährdet. Es gibt aber etwas, dass Sie als Touranbieter potenziell über Wasser halten kann, bis das schlimmste vorüber ist: Virtual Reality Sightseeing. Vielleicht haben Sie es schon mal selbst probiert, oder sie haben eventuell (manchmal lustige) Videos von Leuten mit VR-Brillen gesehen, die in einem Raum herumstolpern und einige „Uuuh“-Laute von sich geben, während sie sich in die virtuelle Realität (Virtual Reality) begeben.

Während die virtuelle Realität in vielerlei Hinsicht und für lange Zeit auf Spiele, Filme und andere Unterhaltungsformen beschränkt war, hat sie auch eine wachsende Beliebtheit bei Destinationen und Touranbietern erlangt. Es ist ein großartiges Instrument, um Reiseziele und Aktivitäten in einer noch nie da gewesenen Weise zu präsentieren.

Es ist relativ preiswert, die Preise für Produktion und Ausrüstung sind auf Verbraucherniveau gesunken, es ist neu und es ist ein frisches Konzept. Die perfekte Kombination für den erlebnisorientierten Aspekt des Destinations- und Aktivitätsmarketings. In diesem Beitrag schauen wir uns an, was genau Virtual Reality beziehungsweise Augmented Reality ist, und wie Sie damit eine neue Einnahmequelle finden könnten. Los gehts!

 

Da Google, Facebook, Samsung und andere diese Technologie voranbringen, ist sie nicht länger eine absolute Neuheit. VR- und AR-Artikel entwickeln sich gängigen Produkten, deren gemeinsamer Absatz im Jahr 2021 voraussichtlich 20,6 Milliarden USD erreichen wird. Es ist ein Weg, den Destinationen und Touranbieter nutzen können, der auch langfristig Bestand hat und gefragt sein wird.

Die Technologie hat sich weiterentwickelt und es gibt nun zwei konkrete Anwendungsfälle:

  1. Augmented Reality (Erweiterte Realität)
  2. Virtual Reality (Virtuelle Realität)

Obwohl die zwei Technologien sich ähneln, gibt es doch auch Unterschiede. Letzteres kann genutzt werden, um eine bereits existierende Tour oder Aktivität virtuell als Vorschau anzubieten, oder um bei Quarantäne ein Erlebnis, dass nun nicht persönlich erlebt werden kann, zu ersetzen. Ersteres ist auch für Tour- und Aktivitätenanbieter interessant, da es jedem Anbieter oder Destinationen einen Mehrwert bringen kann, wenn sie das Potenzial auf die richtige Art und Weise nutzen.

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AR vs. VR für virtuelles Reisen

Also, was ist der Unterschied?

Augmented Reality, oder AR, tut genau dies, es augmentiert die Realität, indem es eine digitale Ebene zu einem echten Erlebnis hinzufügt. Meistens, wenn sich die Reisenden an einem Ort oder einem Zielort befinden, und oft als Teil einer Tour oder einer Aktivität über eine App auf dem Telefon des Benutzers.

AR wird häufig als Werkzeug verwendet, um den Benutzern Anweisungen, Text, Audio oder Video eine Informationsebene zu bieten, wenn sie an bestimmten Objekten in einem bestimmten Bereich (Museen sind ein gutes Beispiel für einen Anwendungsbereich, wo AR weit verbreitet ist) oder an einem bestimmten geografischen Zielort vorbeikommen (perfekt als Ergänzung zu Stadtführern, die ein bisschen zusätzlichen Service hinzufügen möchten).

Zum Beispiel hatte das Reisemagazin Abenteuer und Reisen ihr reguläres Printmedium mit AR erweitert – wobei der Reisende noch näher an sein Ziel gebracht werden soll.

WELC Map geht noch einen Schritt weiter und erweitert eine herkömmliche Reisekarte aus Papier mit Hilfe von AR mit multimedialen Darstellungen, auf denen jedes Reiseziel noch detaillierter vorgestellt wird.

AR kann auch als Instrument zur Gamifizierung verwendet werden, um ein spielerisches Element in die echte Welt einzubringen. Gamifizierung nutzt Konkurrenz oder Wettbewerb, die uns Menschen dazu bringen, Anweisungen zu befolgen. Ein großartiges Beispiel ist Pokemon Go, bei dem die Jagd nach seltenen Pokemons die Massen auf die Straßen trieb.

Für Marketingexperten von Touren und Destinationen ist dies ein tolles Werkzeug, um jeder Reise oder jedem Pauschalangebot ein unvergessliches Erlebnis hinzuzufügen. Wenn Sie beispielsweise eine Tour leiten (natürlich mit angemessener räumlicher Distanzierung), können Sie damit ein kleines Element hinzufügen, wie z. B. eine Schnitzeljagd zu organisieren, Schätze zu finden oder virtuelle Gegenstände zu sammeln – und so eine ganz neue Dimension zu einer sonst üblichen Tour zu schaffen.

Der Anbieter Nexto bietet maßgeschneiderte in-app Suchmissionen, Quizze und Herausforderungen für Destinationen an, wobei sie mit AR durch das Erzählen von Geschichten neue Erlebnisse schaffen.

 

VR Sightseeing für Touranbieter

Was ist also mit Virtual Reality (VR)? Was soll der ganze Rummel?

Kurz gesagt hat ein Reisender durch VR die Möglichkeit, in einer Minute am Strand zu stehen und sich innerhalb weniger Minuten auf die Spitze eines Wolkenkratzers zu bewegen, ohne die Annehmlichkeiten seines Hauses verlassen zu müssen. Alles, was man dazu braucht, ist eine VR-Brille für 30 €.

Ein sehr innovatives Beispiel ist den Marketingexperten der Färöer – Visit Faroer Islands –  in den Sinn gekommen: Sie haben ein Projekt namens „Remote Tourism“ wegen der COVID-19-Pandemie in die Welt gerufen, in dem der Reisende ein nie zuvor gesehenes virtuelles Erlebnis genießen kann. Der virtuell Reisende erhält einen live Video-Stream von einer Kamera, die ein Mitarbeiter von Visit Faroer Islands auf einen Helm geschnallt wird. Der Reisende kann von zu Hause aus den Mitarbeiter auf den Färöer wie in einem Videospiel „steuern“, indem er entscheidet, wo der Mitarbeiter hingeht und was er sich ansieht. Man sogar einen Live-Stream in Echtzeit aus einem Boot oder Helikopter erhalten.

Die Auswirkungen auf den Reisenden in einem frühen Stadium seines Customer Journey offensichtlich. Selbst wenn irgendeine Ecke der Welt nur ein paar Stunden entfernt ist, gibt es viele Fragen, die Reisende zu ihrem voraussichtlichen Reiseziel oder ihrer Aktivität haben. Viele von ihnen können mit Hilfe von VR beantwortet werden.

Mit VR können Sie Reisende einbinden, noch bevor sie an Ihrem Zielort waren oder Ihre Aktivität erlebt haben. Das ist ein direkter Kanal, über den Destinationen und Touranbieter Teile ihres Angebots potenziellen Kunden bequem vom Sofa aus präsentieren können – und zwar sehr detailliert.

Da die Kosten für die Erstellung von Inhalten sinken und der Verkauf von VR-Zubehör steigt, erhalten Destinationen und Aktivitätenanbieter neue Chancen, sich potenziellen Reisenden zu präsentieren. Wie bei jeder Marketingaktion müssen die erstellten Inhalte überzeugend und authentisch sein – in diesem Fall müssen sie die einzigartigen Erlebnisse, die angeboten werden, kreativ in Szene setzen.

Und was soll das alles? Man möchte den Reisenden auf diese Weise „fesseln“ und ihn weiter in Richtung eines Kaufs bewegen. Um aus jemanden, der sein Traum-Reiseziel nur mal im Internet recherchieren wollte, eine Buchung zu machen. VR ist ein Erlebnis, dass man kaufen kann, ohne sich in Zeiten von COVID-19 zu gefährden.

Ein weiteres Beispiel für VR, das direkt in der Erlebnis-Branche genutzt wird, ist durch die Zunahme von Escape Room-Anbietern entstanden, die VR als Teil ihres Angebots übernommen haben. Ähnlich wie Touranbieter AR zur Erweiterung des Erlebnisses einsetzen, kann VR dazu verwendet werden, Escape Rooms eine völlig neue Ebene mit Interaktion, Design und virtuellen Aspekten hinzuzufügen. Im Video unter diesem Paragraphen können Sie das Angebot „Trapped Beyond“ (ein Online Escape Game, das virtuell via Zoom genutzt werden kann) vom Berliner Anbieter Exit Game sehen.

Werfen wir einen Blick auf einige weitere bemerkenswerte Kampagnen, bei denen Destinationen VR genutzt haben, um dem Reisenden einen Mehrwert zu bieten.

Österreichs Marketingexperten bieten nicht nur eine einzige virtuelle Tour an, sondern weit mehr als ein Dutzend. Mit dem Projekt namens #austrianhomestories reagiert der Verein Österreich Werbung auf die Einschränkungen der COVID-19 Krise – und an Ideen fehlt es ihnen nicht.

Egal, ob sie durch Mozarts Geburts- und Wohnhaus wandeln, oder einen Rundgang durch das Schloss Schönbrunn machen wollen, mit #austrianhomestories ist es möglich.

Ein letztes Beispiel bietet Thüringen-Tourismus mit seinen wöchentlichen Spaziergängen durch Thüringen. Auf Facebook kann der Möchtegern-Reisende von zu Hause aus Sonntags um 14 Uhr Thüringen entdecken.

Fazit

VR Sightseeing hat bereits in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen, doch nun in den Zeiten des neuartigen Corona-Virus kann dies eine wichtige Hilfe für Tour- und Aktivitätenanbieter sein, um Ihre Kunden interessiert zu halten und sogar neue Produkte zu entwickeln. Egal, ob Sie Ihre bereits bestehende Tour oder Aktivität mit Hilfe von AR erweitern wollen, da Sie mit räumlicher Distanzierung Ihre Tour trotzdem durchführen können, oder ob sie eine virtuelle Version Ihres bereits bestehenden Produkts bereitstellen wollen – virtuelles Reisen hilft Ihnen, Ihre Reichweite zu vergrößern. Wollen Sie mehr über die Einsatzmöglichkeiten für VR und AR jenseits von Corona lernen? Erfahren Sie in diesem Artikel mehr.

Dieser Artikel basiert auf dem englischen Beitrag von Mikael Uusitalo und wurde angepasst, um der aktuellen Situation zu entsprechen.

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